Das ist hier eindeutig die Insel der Frühaufsteher. Uns wurde gestern gesagt, dass wir für Wanderungen in die Berge die frühen Morgenstunden nehmen solle. Am Nachmittag seien die Berge verborgen unter den Wolken. So bemühen wir uns für den Urlaub zu einer sehr frühen Zeit aus dem Bett. Ist ja nicht so schlimm. Machen wir am Tage halt mal Siesta.
Die Straße führt von St-Paul den Berg an. Wir sind wir nicht die einzigen. Ich finde hier ist ganz schön was los. In engen Serpentinen gewinnt unser kleiner Wage langsam an Höhe. Die Straße ist so breit, dass maximal zwei Autos nebeneinander passen. Rechts und Links sind einen halben Meter tiefe gemauerte Gräben. Sie dienen anscheinend als Abfluss für den Regen. Also Gosse. Nach schätzungsweise einer Billion Kurven…
Auf dem Parkplatz angekommen, ist es nur ein kurzer Weg bis zum Rim. 🌍 Dieser fällt steil ab in den Cirque de Mafate. Die Wolken kommen schon trotz der frühen Stunde. Sie können nicht aus dem Kessel, ohne über den Rand zu kommen.
Das ist wunderschön anzusehen. Leider kann man in den Kraterkessel nur wenige Augenblicke schauen. Dann ist die nächste Wolke da. Wir spazieren ein wenig an der Abbruchkante entlang und genießen die Aussicht.
Nun geht es zurück. Wir wählen eine Straße die auf halber Höhe am Berg entlangführt.
Eigenartige Bäume verlocken uns anzuhalten und ein wenig zu spazieren. Sentier Forestiere des Tamarins. 🌍
Es ist wie im Urwald. Verkrunkelte Äste recken sich gen Himmel.
An ihnen hängen ins Türkis gehende Blätter und massenweise Farne, Moose und Pilze.
Und wieder stoßen wir auf einen kleinen Bach mit etlichen Stromschnellen. Es ist sehr ruhig. Vereinzelt hören wir Tiere im Wald.
Weiter geht es durch einsame Gegenden. Lichtet sich der Wald ein wenig sehen wir das Meer. Überall bunte Blumen und Vögel.
An der Stelle, wo wir an die Küste kommen, endet gerade das nordwestliche Riff. 🌍 Fischer stehen in der Brandung um ihre Familien mit Nahrung zu versorgen. Diese warten geduldig darauf, dass ein fetter Fisch an Land gezogen wird. Les Trois Bassins. Das Meer schlägt rundherum in Wellen an den harten Fells um von diesem in hoher Gischt in den Himmel geschleudert zu werden.
Ich schaue mir dieses Schauspiel eine Weile an bevor wir uns entschließen den Rest des Tages an unserem Strand eher nichts tuend zu verbringen. Das heißt auf einer Schaukel sitzend ein Getränk zu trinken und den Reunianern zuzuschauen wie sie gleich uns das Leben genießen.
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