Eines der großen Vorteile von Martinique ist, dass am Ende davon meistens Meer ist. Egal wohin wir fahren. Sobald Martinique endet – das Meer. Rundherum. Finde ich toll. Wir bemühen uns, soweit wie möglich davon weg zu kommen. Dazu fahren wir auf einen Berg. Von hier oben wird meine Theorie noch ersichtlicher. Herrliche Ausblicke über Urwaldbewachsene Hügel und am Horizont das Meer. Es ist unmöglich. Man kommt nicht davon los. Wir schlagen uns in den Busch. Forêt de Montravail. Überall üppiges grün. Palmen und andere Bäume, deren Vornamen ich nicht weiss.
An den Stämmen hängen allerlei Planzen, die deren Aufrichtigkeit nutzen, um näher der Sonne zu sein, was sie aus eigener Kraft nicht vermögen. Glücklicherweise hat jemand vor uns eine Schneise in diese Grünheit geschlagen. Wir folgen dieser, auch wenn sie sich langsam in ein einziges Modderloch verwandelt.
Kleine Bäche kreuzen den Weg. Mit unserem Kommen huscht es an allen Seiten. Wir bleiben stehen und warten. Langsam kriechen überall Krabben aus den Spalten. Einer war besonders angetan von dem Duft einer zu Boden gefallenen Blüte, dass er jegliche Scheu verlor.
Wir wandern ein wenig umher und suchen Blüten und Früchte. Diese zu benennen fällt mir schwer, weil Solchige in meinem heimischen Garten nicht wachsen. Auf jeden Fall ist es hier meeresblickfrei. Komisch, kaum nicht zu sehen, vermisse ich es.
Wir machen uns auf ins Tal. 🌍 Ich habe Lust zu schwimmen. Hunger hab ich auch und mein Wissen, hier im Wald zu überleben ist eher marginal.
An der Küste kommen wir an in St Lucia. So eine Languste würd ich ja gerne mal probieren. Ich sehe wie ein Mann das Tier nimmt. Er legt ein großes Messer auf den Rücken und schlägt es mit einem Hammer in das zappelnde Tier. Halb gespalten versucht es noch immer dem Tode zu entkommen. Ich muss weg hier. Das kann ich irgendwie nicht ertragen.
Wir fahren ein Stück und sehen eine Hühnergrillerei am Wegesrand. Diese sind leicht zu erkennen durch den aufsteigenden Rauch und den leckeren Geruch. Hier wird nicht vor Ort geschlachtet. Damit kann ich besser leben. Es ist sehr lokal und überhaupt nicht touristisch. Wir ordern zwei mal Huhn mit Banane und … . Das Mädchen, das aushalf, ruft der Mutter zu: »Ich hab denen zweimal Huhn verkauft. Was soll ich dafür nehmen.« So mag ich es. Wir nahmen das Huhn und fuhren zum Strand.
Der Strand ist super. Er hiess irgendwie Anse Figur und machte auch eine gute solche.
Türkisfarbenes Meer. Feiner Sand. Klares Wasser. Eine kleine Party war am Strand, zu der ich später noch eingeladen wurde. Leider tanzten sie nicht, sondern schlugen sich nur den Bauch voll. Wir gingen an an kleines Kap und verspeisten unser Mahl unter neidischen Blicken von Riesen-Krabben.
So gestärkt wollten wir mal sehen, ob es hier nicht den einen oder anderen Fisch zu sehen gibt. An unserer Stelle war es zu gefährlich ins Wasser zu gehen ob der vielen Seeigel, welche schon darauf lauerten, uns ihre Stachel in den Fuss zu schlagen. Also hinein am feinen Sandstrand. Kaum bist du da ein paar Meter lang, siehst du schon die ersten Fische. Etwas weiter ist dann so etwas wie ein richtiges Riff.
Bizarre Korallen schmücken den Fels in unterschiedlichsten Farben. Überall bunte Fische, die daran rumknabbern. Ein immerwährendes Knacken ist zu vernehmen, wenn sie gerade zubeißen. Dieses Geräusch ist übrigens ein guter Indikator, wenn du schnorcheln willst. Hörst du es musst du nur in die Richtung schwimmen, wo es am lautesten ist. Langsam machten wir uns auf den Heimweg. Es fängt an zu regnen. Morgen müssen wir Martinique lebwohl sagen. Bis jetzt haben wir noch keinen Mietwagen in Dominica. Alle ausgebucht. Ich bin gespannt.
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